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Die Insel der Göttin – Jade Y. Chen Januar 19, 2010

Filed under: Romane — kikeriki @ 10:38 pm
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Das Jahr ist noch jung und dennoch bin ich mir sicher, dass dieser Roman auch Ende 2010 eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr sein wird.

Jade Y. Chen, wurde in Taiwan geboren, hat in Paris studiert und lebt heute in München. „Die Insel der Göttin“ ist eine Familiensaga und erzählt die Geschichte von Lin, die in Berlin lebt und mit ihrem Verlobten nach Taiwan reist, um ihre Familie zu besuchen. In Rückblenden wird die Geschichte ihrer japanischen Großmutter erzählt, die nach Taiwan kommt, um ihren Verlobten zu heiraten, aber nur noch einen Toten „empfangen“ wird. Und die Geschichte der Töchter und Söhne dieser Familie – ihre persönlichen Schicksale auch unter den politischen Verhältnissen eines Taiwan zwischen chinesischen und japanischen Herrschern.
„Es gibt eine kleine Insel im südchinesischen Meer, auf der die Götter mehr geliebt werden als irgendwo sonst auf der Welt. Vielleicht werden sie sogar mehr geliebt als die Menschen.“

„Insel der Göttin“ ist ein wunderbarer Roman über Taiwan, die Familien Feng und Lin und eine Frau, die es schafft auf den Spuren ihrer Familie die Flucht vor sich selbst zu beenden

 

Stephan Thome – Grenzgang September 3, 2009

Filed under: Romane — kikeriki @ 9:52 pm
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GrenzgangDieser Roman ist eine Entdeckung. Inhaltlich und sprachlich.

„Grenzgang“ erzählt die Geschichten von Kerstin und Thomas. Kerstin ist geschieden, alleinerziehend und pflegt ihre demente Muter. Thomas ist alleinstehend und arbeitet als Lehrer, nachdem vor Jahren seine Hochschulkarriere gescheitert ist. Das „Grenzgang-Fest“ der Kleinstadt, in der Kerstin und Thomas leben, findet alle sieben Jahre statt. Vier „Grenzgang-Feste“ erlebt der Leser mit den beiden Protagonisten – in ihren Parallelwelten sowie dort, wo sich ihre Geschichten kreuzen –  nicht chronologisch erzählt.

Der Roman beschreibt sehr eindringlich die Leben der Beiden:  Von Träumen und Verfehlungen in jungen Jahren und von der „Lebensmitte“ voller Resignation, in der man sich nur noch als Figur, nicht aber als handelnder und steuerender Mensch wahrnimmt.

Die Stimmung zieht den Leser in seinen Bann; sie ist fast schon erschreckend nah.

Ein Kunstgriff ist die Hoffnung, die der Roman gegen Ende zu geben vermag.

 

Das fünfte Kind von Doris Lessing Juli 5, 2009

Filed under: Romane — kikeriki @ 9:06 am
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das fünfte kind_David und Harriet lernen sich in den wilden 60er Jahren in England kennen und wissen sofort: Sie gehören zusammen, wollen heiraten und viele gemeinsame Kinder haben. Trotz geselleschaftlichen Druck setzen sie diesen Plan um, kaufen ein großes Haus und gründen eine Familie. In den ersten Jahren scheint das Glück perfekt –  ihr großes Haus ist Anziehungspunkt für  Freunde und Familie. Das 5. Kind von David und Harriet zerstört diese Idylle für immer- Ben, das 5. Kind, ist in jeder Hinsicht anders, seltsam und fremd.

Doris Lessing beschreibt, wie schwer es unserer Gesellschaft fällt Menschen, die anders sind und  nicht in die Norm passen, anzunehmen.

„Das fünfte Kind“ ist absolut empfehlenswert – ausser vielleicht für Schwangere – denen könnte bei den Beschreibungen des seltsamen Kindes angst und bange werden.

 

Pippa Lee von Rebecca Miller Dezember 26, 2008

Filed under: Romane — kikeriki @ 10:54 pm
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Mit diesem Buch habe ich sehr beschauliche Weihnachten 2008  verbracht ;-)

Pippa Lee, die Protagonistin dieses Romans, lebt ein Künstlerleben (Sex, Drugs and Rock`n Roll) in New York bevor sie sich mit Anfang 20 in einen deutlich älteren Mann verliebt, ihn heiratet und  Zwillinge bekommt. Das Buch beginnt, als Pippa, bereits 50, mit ihrem Mann ein sehr geordnetes Leben in einer Art Seniorensiedlung führt und ihr sonderliche Dinge passieren. In der Retrospektive erfährt der Leser von Pippas bewegten „Vorleben“. Dieses ist geprägt von der innigen und gleichzeitig schwierigen Beziehung zu ihrer  drogensüchtigen Mutter (welche aber kein Hippie ist, sondern eine Pfarrersfrau,  die sich Speed gibt,  um niemals so dick wie ihre Mutter zu werden).

Der Roman ist schnell, mitreissend und mit vielen sehr guten Beobachtungen gespickt. Lesen!

 

„Herzweh“ von Carole Glickfeld Oktober 29, 2008

Filed under: Romane — kikeriki @ 9:25 pm
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Die Geschichte der Jüdin Chenia in New York, ihr Leben mit ihrer Familie, ihren Sehnsüchten und Hoffnungen steht im Vordergrund dieses Romans. Mir war die Geschichte mitunter zu konstruiert und kitschig, die Handlungen der Protagonistin fand ich stellenweise seltsam. Gefesselt hat mich der Roman dennoch. Keine Ahnung wieso.

 

Martin Kluger: Der Vogel, der spazieren ging September 21, 2008

Filed under: Romane — hilpirella @ 7:00 pm
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Suuuper Buch. Ein Geschenk des anderen Lesehuhns zu meinem 40sten Geburtstag und ein Volltreffer.

Samuel, verkannter Schriftsteller und Übersetzer, lebt ein einsames Leben im Paris der Siebziger Jahre. Er lebt von seiner Frau getrennt und hat seine Tochter nicht aufwachsen sehen, die mittlerweile Teenager ist und eine Weile bei ihm wohnen will.
Sehr kompliziert (oder einfach schlecht) ist Samuels Beziehung zu seinem sehr erfolgreichen Vater. Dieser hatte ihn bei seiner Flucht vor den Nazis in die USA mitgenommen und seine Wurzeln zur alten Welt gekappt und verleugnet.

Samuel hat auf drei Kontinenten gelebt und spricht viele Sprachen – doch so kosmopolitisch er ist, so verloren wirkt er. Erst als sich seine hartnäckige Tochter auf die Suche nach ihrer familiären Identität macht erfährt Samuel etwas über seine eigene Geschichte.

 

Lipshitz – T Cooper August 30, 2008

Filed under: Romane — kikeriki @ 11:51 pm
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Die Familiensaga Lipshitz beginnt 1907 in Russland. Eine verfolgte, jüdische Familie wandert aus – die Mutter will dem geliebten Bruder in die USA folgen. Als sie in New York ankommen, ist der jüngste Sohn verschwunden und bleibt es auch. Der Roman spannt den Bogen bis ins Jahr 2002  – erzählt aus der Sicht des letzten Lipshitz. Dramatisch, witzig, überraschend, eindringlich. Wunderbar.

 

Hans-Ulrich Treichel – Der irdische Amor

Filed under: Romane — kikeriki @ 10:27 pm
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Selten hat mich ein Protagonist so wenig gefangen genommen wie Albert in der „Irdische Amor“. Im Klappentext heißt es „Eine famose, sehr irdische Sexualkomödie. …“  Sex ist drin und es gibt amüsante Passagen. Die Menschen in der Geschichte sind mir jedoch fremd und künstlich geblieben.